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Channel: Egoisten
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Der große Pan möchte bitte im Bällchenbad abgeholt werden!

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In einem Buch aus der Reihe der "Flensburger Hefte", die früher ein nicht zu verzichtender Teil der anthroposophischen Diskussion gewesen sind, bemüht sich Herausgeber Wolfgang Weirauch, die Frage, ob "Die Christengemeinschaft eine Zukunft" habe, mittels Befragung von Geistwesen durch Vermittlung einer Geistseherin zu klären:

"90 Jahre nach Gründung der Christengemeinschaft kann man die Frage stellen, ob die Christengemeinschaft noch eine Zukunft hat. Nach 90 Jahren könnte es an der Zeit sein, alle Bereiche der Christengemeinschaft – von der Menschenweihehandlung über den Religionsunterricht bis zum öffentlichen Auftreten – zu überdenken und zu überlegen, was verändert und was verbessert werden kann.
Mit diesem Buch möchten wir aus Sorge um die Zukunft der Christengemeinschaft einen Beitrag dazu leisten, mehr Bewußtsein für Fehlentwicklungen und mögliche Neuerungen zu entwickeln. Und wir möchten dazu anregen, die mit der Christengemeinschaft verbundenen geistigen Schätze besser zu verstehen, besonders alle diejenigen Wesen, die mit dem Kultus verbunden sind.
Dieses Buch ist keineswegs als Generalkritik zu verstehen, sondern wir haben uns immer bemüht, Vorschläge für Veränderungen zu geben, die unseres Erachtens an der Zeit sind. Es sind Anregungen, die von anderen aufgegriffen, verändert oder weiterentwickelt werden können.
Diesem Buch liegen fünf Gespräche mit einem Geistwesen zugrunde."

Die Frage, warum er nicht einfach - was deutlich weniger kompliziert wäre- einfach selbst kritische Fragen an Die Christengemeinschaft stellt, kommt bei Weirauch gar nicht auf. Offenbar wird Kritik, Erneuerungskraft und Erkenntnis von ihm eher Elfen, Pan oder Zwergen zugetraut als sich selbst.

Nach den Ausführungen von dem auch in den Kommentaren der Egoisten präsenten Rainer Herzog wird aber auch noch einiges Internes und natürlich sehr, sehr Übersinnliches über den "Empfang" der Liturgie durch Rudolf Steiner, über die Mystik des Weihrauchs und die "Wesen", die beim Gottesdienst anwesend sein sollen, offenbart: "Knapp die Hälfte des Buches beschreibt die spirituellen Hintergründe der CG und das ist m.E. schon sehr bewegend und beeindruckend: Was passierte in der ersten Weihehandlung 1922? Wie kann man sich den "Empfang", die Vermittlung des kultischen Geschehens an Rudolf Steiner vorstellen? Welche Wesenheiten sind in welcher Weise mit dem kultischen Geschehen verbunden? Was findet exakt in der Räucherung statt, usw.; teilweise wird sehr detailliert auf elementare, entscheidende Dinge in der Weihehandlung hingewiesen. Was geschieht eigentlich, wenn viele Gemeindemitglieder bestimmte Textpassagen über Jahre und Jahrzehnte falsch verstehen? Was passiert, wenn ein Kind in der CG getauft wird, die Eltern aber später den Kontakt zur CG abbrechen? Viele Fragen, Themen in dieser Art; die Antworten und Ausführungen des "Großen" haben zumeist etwas sehr freilassendes, im Sinne einer Anregung oder Bewusstwerdung, so habe ich es jedenfalls beim wiederholten Lesen erlebt."

Dem hymnischen Dank Herzogs an den Herausgeber ("auch an W.Weirauch für sein unermüdliches Engagement in diesen Dingen")  werde ich mich nicht anschliessen, da "diese Dinge" in meinen Augen bedeuten, das strenge sakrale liturgische Geschehen nun den plattesten Erscheinungen der Esoterikszene und okkulten "Mitteilungen" und "Offenbarungen" auszuliefern. Ein Phänomen, das sich in den letzten zehn Jahren in der Anthroposophie öfter zeigt- offenbar aus Profitinteressen, aus Populismus oder tatsächlich aus dem Glauben an gechannelte Weisheiten. Herr Herzog wird wissen, was ich meine.

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