"Geisterinnern" ist auch ein so schöner Begriff, weil er so Vieles impliziert- etwa, dass man es, wenn man es erinnern kann, ja schon einmal gewusst haben muss. Natürlich handelt es sich nicht um eine einzelne Kenntnis, sondern um etwas aktiv Geistvolles. Tatsächlich gab es eine Zeit, in der wir geistvoll, aktiv, aber ohne Ehrgeiz gewesen sind; die Zeit, als wir uns z.B. die Grundzüge einer Grammatik angeeignet haben - etwas, was uns niemand erklären konnte, da wir Erklärungen gar nicht verstanden hätten. Wir haben uns Grammatik auch nicht nur nachahmend angeeignet, sondern sie so in uns integriert, dass sie die Matrix für das sich entwickelnde Denken sein konnte- ein komplexer Begriffsorganismus.
Tatsächlich muss das Reden, Assoziieren, ja jede Willkürlichkeit des Verstandes zumindest für einen Moment zum Schweigen kommen, damit die Tastbewegung, die hier "Erinnerung" genannt wurde, wahrnehmbar wird. Aber eigentlich geht die suchende Bewegung nirgend wohin, wenn sie sich recht bewährt. Eigentlich muss auch sie zum Schweigen kommen, noch nicht einmal lauschend, ohne jede Erwartung.
Als Junge habe ich das gern gespielt - so in einer Landschaft, einem Wald, einer Lichtung still zu stehen, dass man damit verwuchs (ihrem Duft, ihrem Licht, ihrem Rascheln, ihren Luftzügen, ihren Höhen) und in ihr unsichtbar wurde. Wenn es gelang, nahmen Einen viele Tiere nicht mehr als Fremdkörper wahr. Mäuse liefen über den Schuh, Eichhörnchen begannen zu erscheinen, und ein Vogel landete in direkter Nähe. Für ein paar Minuten war ich selbst nur Natur.
Es war übrigens dabei wichtig, die Aufmerksamkeit zu "deckeln"- nicht zu fokussieren, sondern einfach nur im Augenblick zu sein- mehr in den Augenwinkeln; peripher.
Ich erinnere mich daran: Es war ein Spiel. Nie danach war ich wieder so "ganz", so unzerteilt, so in völliger Hingabe wie in diesem und anderen Spielen. Beim Märchenhören war es auch so. Im Verstehen, wie Zahlen organisiert sind oder was eine Fläche ist, ergaben sich Glücksmomente des Entdeckens und Verstehens. Das alles findet man wieder beim Geisterinnern, und es ist frisch wie am ersten Tag.
Tatsächlich muss das Reden, Assoziieren, ja jede Willkürlichkeit des Verstandes zumindest für einen Moment zum Schweigen kommen, damit die Tastbewegung, die hier "Erinnerung" genannt wurde, wahrnehmbar wird. Aber eigentlich geht die suchende Bewegung nirgend wohin, wenn sie sich recht bewährt. Eigentlich muss auch sie zum Schweigen kommen, noch nicht einmal lauschend, ohne jede Erwartung.
Als Junge habe ich das gern gespielt - so in einer Landschaft, einem Wald, einer Lichtung still zu stehen, dass man damit verwuchs (ihrem Duft, ihrem Licht, ihrem Rascheln, ihren Luftzügen, ihren Höhen) und in ihr unsichtbar wurde. Wenn es gelang, nahmen Einen viele Tiere nicht mehr als Fremdkörper wahr. Mäuse liefen über den Schuh, Eichhörnchen begannen zu erscheinen, und ein Vogel landete in direkter Nähe. Für ein paar Minuten war ich selbst nur Natur.
Es war übrigens dabei wichtig, die Aufmerksamkeit zu "deckeln"- nicht zu fokussieren, sondern einfach nur im Augenblick zu sein- mehr in den Augenwinkeln; peripher.
Ich erinnere mich daran: Es war ein Spiel. Nie danach war ich wieder so "ganz", so unzerteilt, so in völliger Hingabe wie in diesem und anderen Spielen. Beim Märchenhören war es auch so. Im Verstehen, wie Zahlen organisiert sind oder was eine Fläche ist, ergaben sich Glücksmomente des Entdeckens und Verstehens. Das alles findet man wieder beim Geisterinnern, und es ist frisch wie am ersten Tag.