Dass Russland in einem atemberaubenden, nie gekannten Ausmaß von einer Clique im Kreml ausgesaugt und des Volksvermögens beraubt wird, ist keine Neuigkeit- dass aber auch die Deutsche Bank in Moskau an dieser Stelle an halb- bis illegalen Geldwäsche- Geschäften und intransparentem Transfer von russischen Milliarden nach Großbritannien beteiligt ist, wurde erst vor wenigen Tagen durch eine groß angelegte Recherche in The New Yorker ausgeführt. Das Geld wandert in so genannten Spiegelgeschäften in Off- Shore- Steuer- Paradiese wie British Virgin Islands: „Because the Russian company and the offshore company both belonged to the same owner, these ordinary-seeming trades had an alchemical purpose: to turn rubles that were stuck in Russia into dollars stashed outside Russia. On the Moscow markets, this sleight of hand had a nickname: konvert, which means “envelope” and echoes the English verb “convert.” In the English-language media, the scheme has become known as “mirror trading.”“ Allein durch diese eine Masche, durchgeführt durch einen 38jährigen Deutsche- Bank- Mitarbeiter, der es inzwischen vorgezogen hat, sich mit seiner Familie nach Bali zu verabschieden und sich einen Bart wachsen zu lassen, verschwanden, wie die Deutsche Bank unter Druck zugibt, zehn Milliarden ins anonyme Nirgendwo. Weitaus größere Summen versickerten allerdings seit Putins Dienstantritt- so der zitierte Artikel-, ohne dass offizielle Spuren davon nachweisbar wären, in die Immobilienmärkte von London und New York- so weit und so umfassend, dass diese Märkte utopische Größenordnungen in Form von Blasen angenommen haben und Ungleichgewichte in den Volkswirtschaften hinterlassen. Selbst die tschetschenische Mafia scheint die Gelder, die Moskau angeblich zur Entwicklung des Landes zahlt, lieber in solche - ideologisch doch verhassten - Märkte umzuleiten. Da es sich hier um ein einziges Geldinstitut in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen geht, darf man davon ausgehen, dass der Diebstahl russischen Volkseigentums in der Gänze Hunderte von Milliarden beträgt.
Im Rahmen der Panama- Papers - hier nur ein einzelner Artikel der Süddeutschen zum Thema- wurden die Methoden aufgedeckt, mit denen Putins Vertraute Gelder systematisch abzweigen. Der oppositionelle Alexej Nawalny ist verzweifelt darüber, dass niemand in Europa den Willen hat, diese systemische Geldwäsche der russischen Regierung und Oligarchen ernsthaft zu bekämpfen: „Wir wussten ungefähr, wie die Putin'sche Korruption funktioniert: Er hat Freunde, diese Freunde gewinnen staatliche Ausschreibungen und verdienen damit Milliarden. Diese Milliarden sind wie ein gemeinsamer Topf, aus dem er sich bedienen kann. Jetzt stellt sich heraus, dass es außerdem noch eigene Kassen Putins gibt. Und wir sehen, wie sie gefüllt werden.“ (dito) Aber es scheint schlicht um zu viel Geld und um die Nutzung eines intransparenten Finanzmarktes zu gehen, dass irgend jemand einschreiten wollte. Vielleicht ändert sich diese Einstellung zumindest in den USA, wie die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank andeuten, da immer klarer wird, dass die veruntreuten Gelder von Putins Getreuen auch dazu genutzt werden, um in den US- Wahlkampf einzugreifen, Marine le Pen und andere Rechte in Europa zu finanzieren:“Es wäre nicht das erste Mal, dass Geld aus Russland in die Kassen des FN fließt. Bereits vor rund einem Jahr hat die FN-Vorsitzende Le Pen für ihre Partei einen Neun-Millionen-Kredit bei einer russischen Bank aufgenommen, die von einem Putin-Vertrauten geführt wird. Der FN-Schatzmeister Wallerand de Saint-Just bestätigte damals entsprechende Medienberichte. Das Geld brauche die rechtsextreme Partei unter anderem für die Organisation ihres Parteitages in Lyon, hieß es. Kritiker sagten jedoch, das Geld sei eine Art „Belohnung“ dafür, dass der FN die Sanktionspolitik der EU in Sachen Krim-Annexion scharf geißelte.“
Im Westen wird mit den russischen Milliarden ein ganzes Netz von Desinformations- Medien unterhalten, das den Druck auf die demokratischen Prozesse in einer politisch angeschlagenen EU inmitten der Flüchtlingskrise erhöhen soll. Dabei kommt es durch russlandtreue Propagandisten und Fernsehstationen zu einer sich verstärkenden Kampagne nach der anderen. Daniele Ganser ist nur einer von ihnen: „Ganser bewegt sich mit seiner Vortragstätigkeit und Pressearbeit in einem rechtspopulistischen bis rechtsesoterischen Umfeld, das seine verschwörungstheoretischen Inhalte und politischen Positionen begeistert aufnimmt. Ganser ist mittlerweile zum Shooting Star einer grenzüberschreitenden Querfront-Szene geworden und wird in den entsprechenden subkulturellen Zusammenhängen als intellektueller Vorreiter gehandelt. Kontakte bestehen insbesondere zu Jürgen Elsässer („Compact“), zu KenFM, Alpenparlament.TV, Nuoviso und anderen, ähnlich gearteten „Alternativmedien“, deren vollständige Auflistung hier den Rahmen sprengen dürfte…“ (Quelle Irma Kreiten). Die in diesen fadenscheinigen Medien erschienen propagandistisch geprägten Artikel werden wiederum von russischen Quellen aufgegriffen und wieder verwertet: „..beruft man sich sogar auf Daniele Gansers Auftritte bei RT um zu behaupten, der Schweizer Historiker habe vergeblich vor dem nun in der Ukraine stattfindenden Genozid gewarnt“ (dito). „Russia Today“ und ähnliche von Moskau abhängige und finanzierte Sprachrohre nutzen die ideologisch verzerrten Behauptungen als angebliche Belege.
Die übelsten Pamphlete dieser Art werden von anthroposophischen Verlagen wie dem Perseus- Verlag gedruckt, der u.a. den italienischen Verschwörungstheoretiker Guido Preparata verbreitet: „Von Preparata stammen u.a. die Publikationen „Conjuring Hitler. How Britain and America made the Third Reich“ (auf dem Cover passenderweise ein Adolf Hitler, der von Marionettenfäden gehalten wird) und „The Ideology of Tyranny: The Use of Neo-Gnostic Myth in American Politics“. In ersterer behauptet er, es gebe „weit Schlimmeres als den Nazismus” und dies sei „die Hybris der angloamerikanischen Bruderschaften” (..) Mit dessen Verleger, dem Anthroposophen Thomas Meyer, steht wiederum auch Daniele Ganser in Kontakt, so hat Ganser Meyer Interviews für dessen Magazin „Der Europäer“ gegeben. Daß es sich hier nicht um einmalige, zufällige Berührungspunkte handelt, daß Daniele Ganser und Guido Preparata vielmehr in die gleichen diskursiven Netzwerke verwoben sind..“ (dito)
Das entwendete russische Volksvermögen, das in rechte (auch linke) Parteien, Ideologen und Medien zur Destabilisierung der westlichen Demokratien und insbesondere der EU wandert, wird also zugleich auch missbraucht, um die Vision eines durch Russland dominierten Eurasiens zu untermauern. Guido Preparata argumentiert also direkt aus der ideologischen Trickkiste Alexander Dugins, wenn er behauptet, angelsächsische Geheimbünde hätten „eine „gigantische Einkreisung der eurasischen Landmasse“ geschmiedet. Hauptziel der „titanischen Belagerung“ des „jungen deutschen Reiches“ sei „die Verhinderung eines Bündnisses zwischen Deutschland und Russland“ gewesen und Britannien habe eine „außerordentliche Kampagne zur Auseinanderreißung Eurasiens“ betrieben“. (dito)
Die Spur dieser angelsächsischen Bruderschaften, deren Marionette schon Hitler gewesen sei, findet sich indirekt auch in dem hier im Blog kritisierten Artikel von Stefan Eisenhut bei der anthroposophischen Zeitschrift „Die Drei“, in dem z.B. darüber spekuliert wird, angelsächsische Politiker hätten besondere Fähigkeiten, auf die Instinkte der Bevölkerung zu wirken.
Mit solchen Andeutungen wird offenbar unter einem Deckel auf die Wirkmechanismen vermuteter "geheimer angelsächsischer Bruderschaften" spekuliert, die besondere Fähigkeiten zur Manipulation der Instinkte der Bevölkerung haben sollen- etwas, was im Perseus- Verlag durch "Guido Preparata" (putziger Kunstname!) in Reinkultur ausgeführt wird. Tatsächlich handelt es sich um aber um Propaganda im Sinne russischer Phantasien vom eurasischen Großreich.
....
Zitierte Quellen:
http://www.newyorker.com/magazine/2016/08/29/deutsche-banks-10-billion-scandal
http://www.sueddeutsche.de/politik/russischer-oppositionspolitiker-die-indizien-sind-eindeutig-1.2949514
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.putin-unterstuetzt-rechtspopulisten-der-front-national-und-der-kredit-aus-russland.d8feccad-35ae-4316-8b43-04c1ea39a0b0.html
http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.de/2014/12/rainer-rothfu-goes-querfront-tubinger.html
Im Rahmen der Panama- Papers - hier nur ein einzelner Artikel der Süddeutschen zum Thema- wurden die Methoden aufgedeckt, mit denen Putins Vertraute Gelder systematisch abzweigen. Der oppositionelle Alexej Nawalny ist verzweifelt darüber, dass niemand in Europa den Willen hat, diese systemische Geldwäsche der russischen Regierung und Oligarchen ernsthaft zu bekämpfen: „Wir wussten ungefähr, wie die Putin'sche Korruption funktioniert: Er hat Freunde, diese Freunde gewinnen staatliche Ausschreibungen und verdienen damit Milliarden. Diese Milliarden sind wie ein gemeinsamer Topf, aus dem er sich bedienen kann. Jetzt stellt sich heraus, dass es außerdem noch eigene Kassen Putins gibt. Und wir sehen, wie sie gefüllt werden.“ (dito) Aber es scheint schlicht um zu viel Geld und um die Nutzung eines intransparenten Finanzmarktes zu gehen, dass irgend jemand einschreiten wollte. Vielleicht ändert sich diese Einstellung zumindest in den USA, wie die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank andeuten, da immer klarer wird, dass die veruntreuten Gelder von Putins Getreuen auch dazu genutzt werden, um in den US- Wahlkampf einzugreifen, Marine le Pen und andere Rechte in Europa zu finanzieren:“Es wäre nicht das erste Mal, dass Geld aus Russland in die Kassen des FN fließt. Bereits vor rund einem Jahr hat die FN-Vorsitzende Le Pen für ihre Partei einen Neun-Millionen-Kredit bei einer russischen Bank aufgenommen, die von einem Putin-Vertrauten geführt wird. Der FN-Schatzmeister Wallerand de Saint-Just bestätigte damals entsprechende Medienberichte. Das Geld brauche die rechtsextreme Partei unter anderem für die Organisation ihres Parteitages in Lyon, hieß es. Kritiker sagten jedoch, das Geld sei eine Art „Belohnung“ dafür, dass der FN die Sanktionspolitik der EU in Sachen Krim-Annexion scharf geißelte.“
Im Westen wird mit den russischen Milliarden ein ganzes Netz von Desinformations- Medien unterhalten, das den Druck auf die demokratischen Prozesse in einer politisch angeschlagenen EU inmitten der Flüchtlingskrise erhöhen soll. Dabei kommt es durch russlandtreue Propagandisten und Fernsehstationen zu einer sich verstärkenden Kampagne nach der anderen. Daniele Ganser ist nur einer von ihnen: „Ganser bewegt sich mit seiner Vortragstätigkeit und Pressearbeit in einem rechtspopulistischen bis rechtsesoterischen Umfeld, das seine verschwörungstheoretischen Inhalte und politischen Positionen begeistert aufnimmt. Ganser ist mittlerweile zum Shooting Star einer grenzüberschreitenden Querfront-Szene geworden und wird in den entsprechenden subkulturellen Zusammenhängen als intellektueller Vorreiter gehandelt. Kontakte bestehen insbesondere zu Jürgen Elsässer („Compact“), zu KenFM, Alpenparlament.TV, Nuoviso und anderen, ähnlich gearteten „Alternativmedien“, deren vollständige Auflistung hier den Rahmen sprengen dürfte…“ (Quelle Irma Kreiten). Die in diesen fadenscheinigen Medien erschienen propagandistisch geprägten Artikel werden wiederum von russischen Quellen aufgegriffen und wieder verwertet: „..beruft man sich sogar auf Daniele Gansers Auftritte bei RT um zu behaupten, der Schweizer Historiker habe vergeblich vor dem nun in der Ukraine stattfindenden Genozid gewarnt“ (dito). „Russia Today“ und ähnliche von Moskau abhängige und finanzierte Sprachrohre nutzen die ideologisch verzerrten Behauptungen als angebliche Belege.
Die übelsten Pamphlete dieser Art werden von anthroposophischen Verlagen wie dem Perseus- Verlag gedruckt, der u.a. den italienischen Verschwörungstheoretiker Guido Preparata verbreitet: „Von Preparata stammen u.a. die Publikationen „Conjuring Hitler. How Britain and America made the Third Reich“ (auf dem Cover passenderweise ein Adolf Hitler, der von Marionettenfäden gehalten wird) und „The Ideology of Tyranny: The Use of Neo-Gnostic Myth in American Politics“. In ersterer behauptet er, es gebe „weit Schlimmeres als den Nazismus” und dies sei „die Hybris der angloamerikanischen Bruderschaften” (..) Mit dessen Verleger, dem Anthroposophen Thomas Meyer, steht wiederum auch Daniele Ganser in Kontakt, so hat Ganser Meyer Interviews für dessen Magazin „Der Europäer“ gegeben. Daß es sich hier nicht um einmalige, zufällige Berührungspunkte handelt, daß Daniele Ganser und Guido Preparata vielmehr in die gleichen diskursiven Netzwerke verwoben sind..“ (dito)
Das entwendete russische Volksvermögen, das in rechte (auch linke) Parteien, Ideologen und Medien zur Destabilisierung der westlichen Demokratien und insbesondere der EU wandert, wird also zugleich auch missbraucht, um die Vision eines durch Russland dominierten Eurasiens zu untermauern. Guido Preparata argumentiert also direkt aus der ideologischen Trickkiste Alexander Dugins, wenn er behauptet, angelsächsische Geheimbünde hätten „eine „gigantische Einkreisung der eurasischen Landmasse“ geschmiedet. Hauptziel der „titanischen Belagerung“ des „jungen deutschen Reiches“ sei „die Verhinderung eines Bündnisses zwischen Deutschland und Russland“ gewesen und Britannien habe eine „außerordentliche Kampagne zur Auseinanderreißung Eurasiens“ betrieben“. (dito)
Die Spur dieser angelsächsischen Bruderschaften, deren Marionette schon Hitler gewesen sei, findet sich indirekt auch in dem hier im Blog kritisierten Artikel von Stefan Eisenhut bei der anthroposophischen Zeitschrift „Die Drei“, in dem z.B. darüber spekuliert wird, angelsächsische Politiker hätten besondere Fähigkeiten, auf die Instinkte der Bevölkerung zu wirken.
Mit solchen Andeutungen wird offenbar unter einem Deckel auf die Wirkmechanismen vermuteter "geheimer angelsächsischer Bruderschaften" spekuliert, die besondere Fähigkeiten zur Manipulation der Instinkte der Bevölkerung haben sollen- etwas, was im Perseus- Verlag durch "Guido Preparata" (putziger Kunstname!) in Reinkultur ausgeführt wird. Tatsächlich handelt es sich um aber um Propaganda im Sinne russischer Phantasien vom eurasischen Großreich.
....
Zitierte Quellen:
http://www.newyorker.com/magazine/2016/08/29/deutsche-banks-10-billion-scandal
http://www.sueddeutsche.de/politik/russischer-oppositionspolitiker-die-indizien-sind-eindeutig-1.2949514
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.putin-unterstuetzt-rechtspopulisten-der-front-national-und-der-kredit-aus-russland.d8feccad-35ae-4316-8b43-04c1ea39a0b0.html
http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.de/2014/12/rainer-rothfu-goes-querfront-tubinger.html